mein Mann hat ständig irgendwelche Schmerzen - ich bin langsam genervt

evy0412

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So nun kommt schon meine erste Frage:

Ich bin mit meinem Mann 18 Jahre zusammen und wir sind 14 Jahre verheiratet. In den ersten 6 Jahren lebten wir als Patchworkfamilie mit insgesamt 4 Kindern zusammen. Es war eine finanziell schwere Situation, da mein Partner aus erster Ehe einen Schuldenberg mitgebracht hat und wir seine Privatinsolvenz durchstehen mussten. Naja- das haben wir alles gut gemeistert. Wir sind und waren beide immer Vollzeit berufstätig mit Arbeitswegen -ich insgesamt 3 Stunden - er 1,5 Stunden. Alles sehr stressig. Die Arbeit ging bei meinem Mann aber immer vor. Gemeinsame Urlaube usw. starteten immer damit, dass er erstmal die erste Woche krank war. Das habe ich verstanden, denn es musste ja erstmal der Stresslevel nach unten gefahren werden und der Körper konnte zur Ruhe kommen. Ich habe in der Zeit immer gut funktioniert und es ehr als gegeben hingenommen, dass er sich so an gar nichts beteiligt hat, da er entweder Magenschmerzen, Kopfschmerzen oder Nackenschmerzen hatte oder einfach nur müde war. Seit ca. 6 Jahren leben wir zu zweit in unserem Haus, arbeiten beide weiter relativ viel aber haben eben auch unsere Auszeiten - alles ist ruhiger und entspannter geworden. Meinen Mann plagen allerdings noch immer ständig Schmerzen. Ich habe auch mal Kopfweh - das nehme ich dann eben hin und ärgere mich kurz, aber mache kein Drama draus. Es ist nun so, dass er mir morgens schon beim Kaffee entgegenkommt mit schmerzverzerrtem Gesicht und sich beklagt. Ich nehme ihn ernst, schicke ihn zum Arzt und versuche zu helfen. Langsam werde ich aber genervt. Keine Unternehmungen, er hat ja Schmerzen. Manchmal denke ich, ich wäre allein besser dran. Wie kann ich damit umgehen?

Sorry für den langen Text!

Evy!
 
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Ich bleib irgendwie beim vorletzten Satz hängen. Wie siehts denn mit deinen Gefühlen für ihn aus? Ist die Liebe noch da?

Und zu seinen Schmerzen: Männer können irgendwie schon ziemlich wehleidig sein. Ist denn alles mit einem Arzt abgeklärt? Wenn körperlich alles halbwegs passt, vielleicht solltet ihr einfach mal ein wenig langsamer treten?
 
Hallo Margit, Danke für Deine Antwort. Körperlich ist alles soweit okay - wie es okay sein kann, wenn man eben null für sich tut. Kein Sport, nicht unbedingt gesunde Ernährung (nur das was ich eben versuche) , jahrzehntelanges Rauchen.

Ja - die Gefühle - das ist so eine Sache. Jetzt wo wir mehr Zeit für uns haben und eben auch jeder seinen Interessen nachgehen kann, habe ich gemerkt, dass wir uns ein wenig verloren haben. Wir hatten den Fokus immer nach außen - die Kinder, die Arbeit, das Haus usw. Ich habe vor 2 Jahren ziemlich plötzlich meinen Vater verloren, mir riss das den Boden unter den Füßen weg und ich habe für mich beschlossen, mehr den Blick auf das Innere - unsere Beziehung, Wünsche und Träume zu richten. Er kam da irgendwie nicht richtig mit. Mittlerweile haben wir erkannt, dass meine Träume nicht unbedingt was für ihn sind und er eben so zufrieden ist, wie es jetzt läuft. Ich möchte aber noch etwas mehr vom Leben. Spaß haben (mit ihm) und eben die Freiheit genießen.

Vielleicht mache ich ihm auch Angst mit meinem neuen Ich und er versucht, Halt bei mir zu finden, indem er sich als bedürftig darstellt?
 
Wenn es keine echten körperlichen Probleme gibt dann tippe ich, ehrlich gesagt, eher auf Faulheit. Ich verstehs ja, wenn er sich nie bewegt, ist er untrainiert und vermutlich nicht sehr motiviert, das zu ändern. Ich würd ihn einfach mal auf gemeinsame Spaziergänge mitschleppen und die anfangs eher kurz halten und an schöne, friedliche Stellen. Vielleicht kommt er ja auf den Geschmack? Vielleicht gefällt ihm die Natur oder mit dir Zeit zu verbringen? Aber hab Geduld mit ihm.

Irgendwie hört es sich so an, als seid ihr in einer Phase der Umstellung und da kann man sich leicht verlieren. Solange aber noch schöne Gefühle da sind, würd ich versuchen daran zu arbeiten. Gespräche, die Umstellung gemeinsam angehn.
 
Aber Evy, ich kann dich auch gut verstehen. Gerade, wenn, an sich selbst verändert und der andere nicht, fühlt man sich verlassen und möchte, dass der andere auch mitzieht.
Da bin ich dann ganz bei dir, Margit. Manchmal verliert man sich leicht und muss sich eben auch wieder finden. Für dich war es ja eine ganz bewusste Entscheidung, aber er braucht hier wohl wirklich noch etwas oder möchte eben nicht. Ich glaube, wenn man hier mit Liebe, Geduld und behutsam ran geht, kann es sich verbessern.
Hat er denn evtl. bestimmte Interessen oder schon lang vergessene Hobbys, die du evtl in deine neuen Hobbys mit einbeziehen könntest und ihn so quasi locken kannst?

Ich drück euch auf jeden Fall die Daumen.
 
Hallo tanaja, Danke für Deine Rückmeldung. Er hat wenig Hobbys, er werkelt im Haus oder spielt Computer. ja - gemeinsame Unternehmungen plane ich meist. Ich werde weiter geduldig sein ;-)
 
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Mein Mann, auch ein "Zocker", hatte auch nie Lust auf Wanderungen ect.
Dann hab ich ihn vorgeschlagen, dass er doch einen Podcast hören kann. Dann hat er sich breitschlagen lassen.
Wir waren dann bei einem kleinen Wasserfall in den Bergen. Die Kopfhörer hatte er nicht lange im Ohr und liebt diese Ausflüge in die Berge jetzt :-)

Vielleicht wäre das ja auch eine Idee :-)
 
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