Wer kann mir sagen, ob ein Manuskript gut ist – habt ihr Erfahrungen?

rotznase

Well-Known Member
Registriert
21 Januar 2013
Beiträge
302
Ich bin gerade komplett unsicher, wie ich einschätzen soll, ob mein Manuskript wirklich gut ist. Nach monatelanger Arbeit an meiner Geschichte habe ich das Gefühl, den Blick dafür komplett verloren zu haben. Kennt ihr das vielleicht? Irgendwann sieht man vor lauter Wörtern keine Geschichte mehr.

Meine Freunde und Familie haben es gelesen – und klar, sie empfanden es als gut. Aber da frage ich mich, ob das nicht auch etwas daran liegt, dass sie einfach nett sein wollen. Ehrliches Feedback ist doch noch einmal was anderes. Weiß jemand von euch, wie man das bekommt? Es gibt doch sicher Plattformen, auf denen man Texte hochladen kann, oder? Oder würdet ihr eher empfehlen, direkt einen Lektor einzuschalten? Dabei habe ich aber ein bisschen Bammel, an jemanden zu geraten, der nur kassiert und dann nichts wirklich Hilfreiches sagt.

Vielleicht habt ihr auch andere Tipps? Wie prüft ihr selbst, ob eine Geschichte wirklich funktioniert? Ich habe manchmal das Gefühl, ich drehe mich nur im Kreis. Ich würde mich echt freuen, wenn jemand hier ein paar Ideen oder Erfahrungen teilen kann. Danke schon mal! :)
 
Werbung:
Von deinen Freunden und deiner Familie hast du sicher ein ehrliches Feedback bekommen. Aber da sie dich mögen, würde ich mir wohl auch nicht ganz sicher sein, ob sie das wirklich neutral beurteilen können. Generell ist, würde ich mal sagen, kein Manuskript perfekt. Du willst also wahrscheinlich auch ein konstruktives Feedback, bei dem dir rückgemeldet wird, wo du deinen Text noch verbessern kannst. Dass man selbst mehr oder weniger betriebsblind bei eigenen Werken ist, geht praktisch jedem so. Manchmal ist man zu begeistert, manchmal viel zu kritisch mit sich selbst.

Ob du dein ganzes Manuskript oder einen Teil davon öffentlich ins Netz stellen willst, musst du wissen. Aber da weißt du halt auch nicht, ob und welche Qualifikation deine Testleser haben. Vielleicht magst du dich bezüglich einer Einschätzung mal an einen Dienstleistungsverlag wie den Novum Verlag wenden? Denke, da solltest du auch sowas wie von dir gewünscht in Anspruch nehmen können. Und dann eben auch Tipps bekommen, ob dein Buch potential hat und woran du eventuell noch arbeiten kannst.
 
Also ich würd' dir empfehlen, dich evtl. an einen guten Zeitungsredakteur bzw. eine Redakteurin zu wenden. Vielleicht kennst ja jemanden. Für a gutes Manuskript gilt immer die Berücksichtigung der „sechs W": Wer (?) - Wann (?) - Wo (?) - Was (?) - warum (?) - wie (?)
Willst mehr journalistisch oder mehr künstlerisch schreiben? Darauf kimmts auch an.
 
@schleiereule: Vielen Dank für deine Rückmeldung! Du hast recht, Freunde und Familie sind vermutlich nicht neutral genug, auch wenn sie es gut meinen. Deine Idee mit einem Dienstleistungsverlag klingt interessant – ich habe aber nicht auf dem Radar, wie es da mit dem Ablauf aussieht. Hast du da vielleicht schon Erfahrungen gesammelt, die du teilen könntest? Und ja, konstruktives Feedback wäre genau das, was ich brauche. Ich schätze, ohne eine externe Meinung komme ich wohl wirklich nicht weiter. :)

@Chrissie: Danke für deinen Tipp! Ich hatte als künstlerische Schreiberin noch nie darüber nachgedacht, mich an einen Redakteur oder eine Redakteurin zu wenden – doch das leuchtet auf jeden Fall ein. Und ich werde den Punkt mit den sechs W im Hinterkopf behalten. Aber wie nimmt man Kontakt mit einer Redaktion auf, wenn man niemanden direkt kennt? :)
 
@rotznase:
Gut - Vorteile hasts, wenn's bei einer Zeitung jemanden kennts. Doch Tipps gibts genügend im Internet, musst einfach mal googeln. Doch ich geb zu, es versuchen sich viele journalistisch, da musst scho was auf der Birne haben. Und musst ziemlich hartnäckig sein. eBooks schreiben kannst aber auch bei Amazon Kindl, da gibts alles mögliche Zeugs.
 
Deine Idee mit einem Dienstleistungsverlag klingt interessant – ich habe aber nicht auf dem Radar, wie es da mit dem Ablauf aussieht. Hast du da vielleicht schon Erfahrungen gesammelt, die du teilen könntest? Und ja, konstruktives Feedback wäre genau das, was ich brauche. Ich schätze, ohne eine externe Meinung komme ich wohl wirklich nicht weiter. :)
Meine Erfahrungen sind schon einige Jahre her, die helfen dir sicher nur begrenzt weiter. Ich hatte aber netten Kontakt und kann dir auch nur raten einfach mal ne Mail hinzuschreiben oder telefonisch Kontakt aufzunehmen und dein Anliegen zu schildern. Keine Ahnung, ob es ein passendes Angebot für dich gibt, ich würde aber schon vermuten. Und Fragen kostet ja nichts.

Und musst ziemlich hartnäckig sein. eBooks schreiben kannst aber auch bei Amazon Kindl, da gibts alles mögliche Zeugs.
Hartnäckigkeit zahlt sich in der Hinsicht auf jeden Fall aus. Was Selfpublishing angeht, gebe ich dir auch recht. Aber da gibt es halt auch unfassbar große qualitative Unterschiede. Je nachdem ob jemand schnell und unlektoriert seine geistigen Ergüsse hochgeladen hat. Oder ob viel Arbeit und auch Lektorat und so weiter dahinterstehen und sich viel Mühe gemacht wurde. Und: Ohne Marketing geht praktisch nie was. Ohne Werbung für Bücher zu machen, sind die quasi unsichtbar. Egal wie man sein Buch veröffentlicht, ohne dass vorab etliche Dienstleistungen erbracht werden, wird es nicht erfolgreich gehen. Und man veröffentlicht ja in der Regel für Leser.
 
@schleiereule: Vielen Dank für die ermutigenden Worte! Ich werde auf jeden Fall Kontakt aufnehmen und mich erkundigen, wie der Ablauf aussieht. Und du hast völlig recht – erst mal fragen kostet nichts und vielleicht kann sich ein konstruktiver Kontakt durchaus ergeben. Aber würdest du sagen, dass es diesbezüglich im Gegensatz zu früher Unterschiede gibt?

@Chrissie: Vielen Dank für den Input zum Marketing! Ohne eine gute Strategie bleibt ein Buch wohl wirklich unsichtbar, egal wie viel Herzblut hineingeflossen ist. Weißt du, ob es spezielle Plattformen oder Kurse gibt, um Marketing für Bücher zu lernen?
 
Vielen Dank für den Hinweis! Klar, Google ist da immer eine gute erste Anlaufstelle, aber ich finde, dass gerade in der heutigen Zeit direkte Erfahrungen immer wichtiger werden. Es gibt einfach so viele Angebote, dass man ohne echte Empfehlungen leicht den Überblick verliert. Hast du vielleicht selbst etwas ausprobiert oder von jemandem gehört, was wirklich hilfreich war? Gerade beim Thema Buchmarketing wären konkrete Tipps wirklich Gold wert.
 
Evtl. hilft inzwischen aber auch KI - Alleinig darauf verlassen solltest aber nicht.
Da bin ich ganz bei dir. KI kann mit Sicherheit in vielerlei Hinsicht eine wertvolle Unterstützung sein, aber rein darauf verlassen würde ich mich auch nicht. KI kann helfen, aber noch keine menschlichen Lektoren, Cover Designer und so weiter ersetzen. Ich kenne inzwischen auch Fotografen, die zum Bearbeiten der Bilder teils KI-unterstützte Tools nutzen. Aber der Großteil der kreativen Arbeit muss, wenn es gut werden soll, nach wie vor händisch erledigt werden.

Ich werde auf jeden Fall Kontakt aufnehmen und mich erkundigen, wie der Ablauf aussieht. Und du hast völlig recht – erst mal fragen kostet nichts und vielleicht kann sich ein konstruktiver Kontakt durchaus ergeben. Aber würdest du sagen, dass es diesbezüglich im Gegensatz zu früher Unterschiede gibt?
Hast du inzwischen schon einen Kontakt hergestellt oder ist es bei dir gerade, wie bei wahrscheinlich vielen, gegen Jahresende zu stressig und andere Dinge haben gerade höhere Priorität? Generell würde ich beim Novum Verlag aber davon ausgehen, dass ein konstruktiver Austausch zustande kommt. Die sind nicht erst seit gestern, sondern wirklich schon sehr lange als erfolgreicher Dienstleistungsverlag am Markt etabliert. Und je nachdem was du mit früher meinst, sind Dienstleistungsverlage und Selfpublishing auch keine Entwicklungen der heutigen Zeit. Wird früher anders geheißen haben, aber es gab auch schon vor Jahrhunderten inzwischen sehr bekannte Autoren, die ihre ersten Werke in einer Art Eigenverlag oder von einem Dienstleister herausgeben haben lassen. Weil klassische Verlage auch nicht hellsehen können und nicht vorher schon wissen, was wie gut ankommen wird. Manchmal ist es auch wichtig, dass die Autoren an sich selbst glauben.

Klar, Google ist da immer eine gute erste Anlaufstelle, aber ich finde, dass gerade in der heutigen Zeit direkte Erfahrungen immer wichtiger werden. Es gibt einfach so viele Angebote, dass man ohne echte Empfehlungen leicht den Überblick verliert.
Beides sollte einander ergänzen. Faktenwissen und Erfahrungen. Genauso sollte man, wenn man Entscheidungen trifft, zwar Verträge auch aufmerksam lesen und verstehen, aber sich auch aufs Bauchgefühl verlassen, ob sich ein Weg für einen selbst richtig anfühlt.
 
Ich stimme dir absolut zu, dass KI zwar ein spannendes Hilfsmittel sein kann, aber die menschliche Kreativität niemals vollständig ersetzen wird. Gerade in Bereichen wie Lektorat oder Cover-Design sind persönliche Nuancen einfach nicht zu ersetzen.

Zu deiner Frage: Leider bin ich bisher bislang nicht dazu gekommen, den Kontakt herzustellen – die Zeit vor Jahresende ist bei mir einfach immer unglaublich trubelig. Aber dein Hinweis, dass der Verlag schon lange etabliert ist, beruhigt mich ein Stück weit. Ich habe inzwischen ebenfalls gelesen, dass viele erfolgreiche Autoren ihre Anfänge über solche Wege gemacht haben. Sich an neue Ansätze heranzuwagen, erfordert Mut, aber es zeigt auch, wie wichtig Eigeninitiative ist.

Und: Ich finde es einleuchtend, dass du Faktenwissen und Erfahrungen als gleichwertig ansiehst. Das Bauchgefühl sollte dabei tatsächlich nicht unterschätzt werden – oft zeigt es einem, ob man mit einer Entscheidung langfristig glücklich wird. Was würdest du denn persönlich für besonders wichtig halten, wenn man sich heutzutage für einen solchen Weg entscheidet?
 
Vor allem das Cover wird, glaube ich, verdammt oft unterschätzt. Weil es eben in der Regel das allererste ist, was den möglichen Kunden ins Auge springt und dann entscheidet, ob sie den Klappentext lesen und überhaupt neugierig auf das Buch werden. Oder eben nicht. Das sollte auf jeden Fall gut gemacht sein!

Dass es gegen Jahresende nochmal richtig stressig wird, ist wohl bei vielen so. Ich hatte auch schon Jahre, in denen ich nur an den Weihnachtsfeiertagen mal ein paar ruhige Minuten hatte. Aber wenn das so ist, dann kommen die entspannteren Zeiten hoffentlich wann anders. Drücke dir die Daumen, dass du bald wieder mehr Zeit für dich finden wirst.

Womit man erfolgreich wird, lässt sich oft gar nicht vorhersagen. Und es gibt auch sicher zig verschiedene Wege zum möglichen Erfolg. Fakt ist, dass es inzwischen weit mehr Optionen gibt, als das noch vor Jahrzehnten der Fall war. Dadurch kommen aber auch weit mehr Bücher als früher auf den Markt, glaube ich. Was es wiederum schwieriger macht aus der Masse herauszustechen und von seiner Zielgruppe gefunden zu werden. Da braucht es dann auch eine gute Marketingstrategie, um die Bekanntheit steigern zu können.

Was würdest du denn persönlich für besonders wichtig halten, wenn man sich heutzutage für einen solchen Weg entscheidet?
Sich gründlich informieren. Tabellen mit verschiedenen Möglichkeiten anfertigen, Zeitaufwand und zu erwartende Kosten notieren. Verträge immer, immer, immer gründlich durchlesen, bevor man irgendwas unterschreibt. Wenn es sich um etablierte Anbieter handelt, die es schon lange gibt, würde ich davon ausgehen, dass man auch genau das bekommt, was vertraglich vereinbart wurde.
 
Das klingt total stimmig, besonders dein Punkt mit dem Cover! Es ist wirklich der erste Eindruck, der zählt – und gerade in einem so überfüllten Markt kann das Design entscheidend sein. Deine Idee, sich im Vorfeld gründlich zu informieren, finde ich auch super wichtig. Listen mit Kosten, Zeitaufwand und Vertragsdetails zu erstellen, klingt nach einer guten Methode, um den Überblick zu behalten. Hast du vielleicht Tipps, worauf man bei den Vertragsklauseln besonders achten sollte? Und würdest du sagen, dass der direkte Austausch mit anderen Autoren – z. B. in Foren oder Schreibgruppen – dabei auch hilfreich sein kann?
 
Werbung:
Zurück
Oben